Wetterauer Zeitung
04.10.2017 von Ottwin Storck
Konzert der Extraklasse
Einen internationalen Beitrag zur 1200-Jahr-Feier leistete am Wochenende der Gesangverein »Eintracht« Berstadt. Für zwei Tage war der befreundete Chor »Les
Troubadures« aus Berstett im Elsass zu Gast. Die Berstetter erwiderten damit nicht nur den Besuch der Berstädter vor Jahresfrist, sondern überbrachten auch die Glückwünsche von Bürgermeister
Jean-Claude Lasthaus.
Nach der Ankunft am Samstagnachmittag fand in der Mehrzweckhalle ein erster privater Empfang statt. Kultureller Höhepunkt war das Konzert beider Chöre in der Kirche.
Hierzu waren auch Bürgermeister Rouven Kötter, Pfarrerin Kerstin Tonn, die Vorsitzenden der Gesangskreise Chattia, Helmut Hejny (Langsdorf), und Friedberg, Bettina Winkel (Wölfersheim), sowie der
Vorsitzende »1200 Jahre Berstadt«, Manfred Koppe, gekommen. Die Zuhörer erlebten nach der Begrüßung durch Berstadts Vereinsvorsitzenden Peter Erhart zwei Stunden Gesang der
Extraklasse.
Die gastgebende »Eintracht«, deren Frauenchor »Ladies in Takt« auf sein 30-jähriges Bestehen zurückblickt, eröffnete unter
Leitung von Dr. Lothar Wenzel das Konzert mit »Das Lied der Freude« sowie, dem Wochenende entsprechend, der Europahymne »Freude schöner Götterfunken«. Nach weiteren Stücken gaben sie den Altarraum
für die französischen Gäste frei. Sofort waren die Zuhörer von der Qualität des Chors aus einem 2000-Seelen-Ort überrascht. »Les Troubadours« mit ihrem Leiter Dominique Courtadon zeigten ihre
internationalen Qualitäten, die sie schon in zahlreichen Konzerten wie in Prag oder Wien oder auf ihren Reisen in die kanadische Provinz Quebec bewiesen haben. Es erklangen etwa von Händel
»Canricorum jubilo« oder von Serge Gainsbourg »La Chanson de Prévert«. Besonderes Erstaunen rief bei Musikkennern die Version von »Amazing grace« hervor.
Das Konzert, das durch Lichteffekte von Matthias Wendel in seiner Feierlichkeit noch bekräftigt wurde, schloss mit Liedern des
Gemeinschaftschors Berstett/Berstadt. Er brachte »Erlaube mir, fein’s Mädel«, »Ave verum corpus« und »Bona Nox« dar.
Drei Fahnen wehen
Pfarrerin Tonn lobte das Freundschaftstreffen, bei dem die Musik im Mittelpunkt stehe und Menschen verschiedener Sprachen
zusammenführe. Bürgermeister Kötter betonte auf Französisch, dass ihm die deutsch-französische Freundschaft eine Herzensangelegenheit sei.
Das waren nicht nur leere Worte. Die Gemeinde hatte vor der Mehrzweckhalle, wo danach das gemütliche Beisammensein erfolgte,
je eine französische, deutsche und europäische Fahne aufgezogen. Dazu hatte sich der Gesangverein auch im Saal entschieden. Dort spielte der Alleinunterhalter Gerhard Radtke ohne Bezahlung auf: »Als
Berstädter möchte auch ich zum Gelingen der 1200-Jahr-Feier beitragen.«
Vor der Abfahrt der Elsässer am Sonntagvormittag trällerte man gemeinsam am Bus noch einige Lieder, bevor die Berstetter unter
der Führung von Christine Mannes-Hadasch noch eine Besichtigungstour durch Frankfurt unternahmen.